Der Wilhelmsplatz liegt in Offenbach

Natürlich wissen wir, dass manche Leute das schon wissen. Da aber in den letzten Tagen und Wochen hier einige merk-würdige Dinge geschehen sind, dachten wir ... [Weiter]

Der Wilhelmsplatz - ein Grabhügel?!


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By Wilhelm_II - Verfasst am 30 November 2009

Ein erster Teil des Wilhelmsplatzes ist angeblich fertig. Das Resultat von städtischem Dilettantismus, veralteter und unfertiger Planung ist ein schlecht verlegtes kleinteiliges Pflaster, das sich recht auffällig zur Platzmitte hin wölbt. Während man in ganz Deutschland Plätze im öffentlichen Raum halbwegs eben bauen kann, hat die Stadt Offenbach einen netten Hügel konstruiert. Ist dies vielleicht eine absichtliche Aktion der Stadt gegen die Hausbesitzer? So fließt nämlich das Wasser der zunehmend häufiger auftretenden Sturzregen wenigstens direkt in unsere Hauskeller. Das von OB Schneider viel gelobte 0/8/15 Pflaster wurde in etlichen Nacht- und Wochenendschichten, bei strömendem Regen in den Platz geklopft. Das Ergebnis ist fatal: unebene, verkantet liegende Steine mit unterschiedlich großen Zwischenräumen, nicht einfach zu begehen, wie einige ältere Mitbürger schon feststellen mußten. Der Sand, der eigentlich in diese Zwischenräume gehört, liegt mehr oder weniger noch auf dem Platz. Da kann der Chefideologe der Stadt wortreich verkünden, man habe die Portugiesen gewählt, weil sie so gut Pflaster verlegen können. In Wirklichkeit zählte da wohl eher die billige Arbeitskraft. Die Arbeiter, die da so unter Zeitdruck standen und bis tief in die Nacht arbeiten mußten, konnten einem an so manchem Abend im strömenden Regen richtig leid tun. Jüngst hat Herr OB Schneider wieder den besonderen Charme des Platzes betont. Dieser Charme entspreche doch sehr den 70er Jahre Charme von Wanne-Eickel, witzelt man dagegen hier auf dem Platz nach Betrachtung der Sachlage. Auch die Kommentare seitens der Marktbesucher sind da schon recht eindeutig. Aber vielleicht haben wir Bürger das auch nur falsch verstanden und die Stadt wird nachbessern, wenn sie endlich weiß, wie es geht. So soll es ja auch bei den zu dimmenden Lampen sein. Andernfalls sollten wir den Wilhelmsplatz in seiner neuen Erscheinung vielleicht symbolisch als Grabhügel betrachten, unter dem Herr OB Schneider seine politische Karriere beerdigen kann. Statt Brunnen in der Mitte schlage ich dann eine Art politischen Kalvarienberg vor. Das wäre dann zugleich ein Mahnmal für die sieben gefällten, stattlichen Bäume unseres schönen Platzes. Uns als Bürger bleibt jedenfalls nichts anderes übrig, als demütig auf ein Ende der Ära Schneider zu warten und dabei zu hoffen, daß sich der Schaden bis 2011 in Grenzen halten wird.
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Der Wilhelmsplatz in seinem jetzigen Zustand, spiegelt eine wohl durchdachte Stadtplanung. Ausgerichtet an der Oderwälder Stilrichtung aus dem 17. Jahrhundert vermittelt Offenbach mit der Basaltpflasterung dem Besucher eine prähistorischen Stadtsiedlung. Es sollte nicht versäumt werden, die umherführenden Straßen, wie die römische Via Appia Antica zu pflastern, um ein in sich geschlossenes Ensemble zu erreichen. Der Herr Oberbaumeister Horst Schneider wird sicherlich schon auf die Idee gekommen sein, die restlichen, den Platz umgebenden Kastanienbäume zu fällen, um sie durch Dattelpalmen zu ersetzen, die den mediterranen Flair von Offenbach am Meer unterstützen würden. Vermutlich wartet man im Stadtbauamt darauf, das Herr Oberbürgermeister Schneider sich wieder einmal einige Tage an der Côte d’Azur, in Cannes bei der Möbelmesse aufhält, um Kastanienholz aus Offenbach anzubieten um mit dem Erlöss, die Palmen in Offenbach einzuführen. Hatte man schon vor Jahren kein Glück Bananenstauden in der Frankfurter Strasse anzupflanzen, soll es sich bei den Dattelpalmen um robuster Gewächse handeln, deren Früchte man im Gegensatz zu den Kastanien gleich am Ort verzehren kann. Mit einem Wort: Genialität - die sich in der stadtplanerischer Baukunst der Stadt Offenbach widerspiegelt. Eine Stadt, die in jedem Lehrplan für Architekten und Stadtplaner vertreten sein sollte. Ein verhunzter Platz, an den Fußwohlbedürfnissen der Bürger vorbei gestaltet. Schmerzhaft und unangenehm wer mit dünnen Sohlen den Markt betritt, unmöglich für Damen ihre Highheels spazieren zu führen, unmöglich für Kinder den Ort als Spielfläche zu nutzen. Für wen wurde der Platz umgestaltet ? Für die Bürger ? Nein, vorerst nicht, denn bevor das soweit ist, sollen die 50000 Basaltsteine nach einem Jahr wieder herausgeholt werden und zum traditionellen Stückpreis von 25 Euro verkauft werden. Was das bringt mag jeder selber ausrechnen. Jetzt mag man auch erkennen wie schlau die Stadtverordneten und der Oberbürgermeister waren, die für den Umbau des Wilhelmplatzes gestimmt haben.
Ich habe mich auch die ganze Zeit über schon gefragt, ob diese Wölbung vielleicht einen Nachbau des Bieberer Berges oder Schneiders Hommage an ein keltisches Hünengrab symbolisieren soll. Vielleicht weiss Chefideologe Müller ja Rat? Ansonsten könnte ich mir den Pickel im Sommer auch ganz gut als multikulturellen Grillplatz der Nationen vorstellen.
Hallo Frau Dr. Dorothea Terpitz, weniger Polemik und ein wenig mehr Sachkenntnis ( die kann man erfragen bevor man schreibt) wäre hilfreich. Das täte auch Ihren Leserbriefen gut. Der Platz hat ein Gefälle von 2,5 bis 3 Prozent. Das entspricht den aktuellen Vorgaben der Bauordnung. Diese gilt für alle Städte, die heute einen Platz gestalten (egal ob in Naturstein oder Beton), Ihre Aussage "ganz Deutschland baut eben" ist falsch. Der Gesetztgeber will mit dieser Vorschrift verhindern, dass bei Starkregen das Wasser auf dem Platz stehen bleibt. Es läuft auch nicht in den Keller der Anlieger. Vielleicht haben Sie als Anwohnerin schon bemerkt, dass rund um den Platz eine Rinne läuft, die jeweils in einen Abwasserkanal endet. Und diese Abläufe wird es auch auf den Seitenstraßen geben. Ihre Aussage zu den Pflasterern ist schlicht Unsinn. Das sind Spezialisten. Die haben auch nicht wochenlang nachts im Regen gepflastert. Soweit ich mich erinnere hat es in den letzten Wochen an zwei oder drei Abenden geregnet Ansonsten war es in dieser Zeit ausgesprochen trocken und sonnig.Und es war am Ende wie auf jeder Baustelle, ein wenig hektisch. Im Garten haben Sie auch noch nicht gepflastert. Sonst wüssten Sie: den Sand muss man in Abständen von Tagen mehrmals überkehren und danach wieder das Pflaster rütteln. So wird es langsam gerade. Der Sand muss sich langsam setzen. Den können Sie nicht mit dem Daumen reindrücken. Das funktioniert seit Jahrhunderten so. Auch in Offenbach wird in den nächsten Tagen nachgesandet und nachgerüttelt. Ganz planmäßig. Das hat bei mir im Garten auch so geklappt. Wenn Ihnen ein Unternehmen die Pflasterung im Garten ohne Nachrütteln und Nachversanden anbietet, lassen Sie die Finger davon. Die Stadt hätte mit dem Umzug warten können bis diese Restarbeiten erledigt sind. Das war nicht im Sinne der Marktbeschicker, die möglichst schnell vor Weihnachten wieder auf die Nordseite ziehen wollten. Ihre Aussage zu den Lampen ist falsch. Die Dimmung ist von vorne herein eingeplant. Das können Sie den Unterlagen entnehmen (glauben Sie im Ernst der OB könnte so eine Anlage ganz nebenbei selbst bestellen). Die Anlage hat nu mal eine lange Lieferzeit und da die Lampen in Reihe geschaltet sind, ist sie erst funktionsfähig, wenn alle Lampen stehen. Zwischendurch soll es ein Provisorium geben. Dazu muss man die Lampen aber erstmal aufstellen. Ansonsten hatte ich am Samstag beim Rundgang über den Platz ein völlig anderes Bild als Sie wahrgenommen. Bei den Mrktbeschickern ist das Echo auf die Platzgestaltung geteilt. Am Info-Stand haben wir überwiegend Lob gehört und anschließend beim Rundgang durch die Bistrots wurde von den meisten Gästen die Gestaltung begrüßt. Mfg Matthias Müller Stadt Offenbach