Umbau
Der Platz selbst ist gerade mal so halbwegs fertig und in den Seitenstrassen dominiert noch das Chaos. Aber ganz still und leise keimt im Hintergrund die Kreativität und Schneiders Konzept für die Ausgestaltung seines Brunnens nimmt immer blühendere Formen an.
Es ist uns unter selbstlosem Einsatz gelungen, einen ersten Blick in die geheimen und noch streng gehüteten Entwürfe des Meisters zu werfen.
Das Ergebnis unserer mühevollen Recherchen dürfen wir aber unseren Lesern natürlich nicht vorenthalten.
März 2009:
6 Kastanien und ein Götterbaum, „Verkettung unglücklicher Umstände“
September 2009:
Sabine Schwarz, Marktbesucherin, Sturz mit Knochenbruch
November 2009:
Cengiz Bozkurt, Marktbeschicker, Sturz mit Prellungen
März 2010:
Klaus Ulm, Zoohandel, Geschäftsaufgabe wegen Umsatzeinbruchs
September 2010:
Wolfgang Beinenz, Marktbeschicker, Opfer der Grabhügelromantik
Immer wieder stolpert man in Zusammenhang mit dem Wilhelmsplatzumbau über die hartnäckige Behauptung, der Umbau führe zu einer Wertsteigerung der umliegenden Immobilien, weshalb letztlich auch eine Beteiligung der Anlieger an den Kosten gerechtfertigt sei.
Seitens unserer Politiker wiederholt man diese Aussage immer wieder stereotyp im Brustton der Überzeugung, eine halbwegs nachvollziehbare Begründung bleibt man indessen schuldig.
Es ist demnach an der Zeit, diese kühnen Pauschalbehauptungen einmal zu hinterfragen.
Ja, hier stand einmal eine der Terrassen, die früher den Wilhelmsplatz (nicht nur) im Sommer so belebt sein ließen.
Auf der westlichen Seite des Platzes wurden sie bereits alle Terrassen abgeräumt, um der kommenden Großbaustelle Platz zu machen. Nach aller Voraussicht wird die neue Straße im November 2010 soweit fertiggestellt sein, dass die Gastwirte (soweit sie sich bis dahin finanziell über Wasser halten konnten) wieder Stühle nach draußen stellen dürfen. Rechtzeitig zum berühmten Freisitz-Weihnachtsgeschäft.
lautet
53.500,00
(Euro).
Das ist nämlich momentan der aktuelle Spitzenreiter im städtischen Anliegermonopoly.
Damit ist entgegen der vollmundigen Ankündigungen der Stadt (wer war das noch gewesen mit den angeblichen Horrorzahlen?) bei den Anliegerbeiträgen die Marke von 50.000,00 Euro inzwischen recht nachhaltig überschritten worden.
Zumindest in den virtuellen Welten des Horst S.
Ab nächster Woche kann man auf der Homepage der Stadt einen virtuellen Rundgang über den Wilhelmsplatz machen.
Müller und Schneider haben sich ein neues 60.000,00 Euro Spielzeug am Arbeitsplatz gegönnt (unsereins muß ja zuhause immer in eng geduldeten Zeitfenstern mit der X-Box des Sohnes vorlieb nehmen)und wir alle dürfen bald den Platz in 3D auf dem Bildschirm bewundern.
Endlich mal eine kreative Idee aus der Kreativstadt Offenbach!
Hauptsächlich in Indien und China werden Pflastersteine in vielen Steinbrüchen von Kindern zwischen 9 und 14 Jahren geschlagen und landen dann als Billigangebote auf dem deutschen Markt.
In München, Köln und vielen anderen deutschen Städten wurden solche Pflastersteine aus Entwicklungsländern offenbar ungeniert auf öffentlichen Flächen verlegt.
Die Stadt Offenbach hat sich bereits im November 2004 in vorbildlicher Art und Weise gegen die Verwendung von Produkten aus Kinderarbeit ausgesprochen.
Aber hat sie sich wirklich auch an ihre vollmundigen Verlautbarungen gehalten?
Manche Leute verzichten auf die Realisierung ihrer Träume, weil sie sich das nicht leisten können. Andere können sich dies zwar leisten, verzichten aber auf die Realisierung, weil sie genau wissen, dass Träume keine Mängel haben, mit denen man sich in der Realität dann später herumärgern muss. Vielfach scheint es von daher also besser, lieber weiterhin von etwas zu träumen, als es mit aller Gewalt zu realisieren.
Ein erster Teil des Wilhelmsplatzes ist angeblich fertig. Das Resultat von städtischem Dilettantismus, veralteter und unfertiger Planung ist ein schlecht verlegtes kleinteiliges Pflaster, das sich recht auffällig zur Platzmitte hin wölbt. Während man in ganz Deutschland Plätze im öffentlichen Raum halbwegs eben bauen kann, hat die Stadt Offenbach einen netten Hügel konstruiert. Ist dies vielleicht eine absichtliche Aktion der Stadt gegen die Hausbesitzer? So fließt nämlich das Wasser der zunehmend häufiger auftretenden Sturzregen wenigstens direkt in unsere Hauskeller.
DIE LAMPEN!!!!!
Hoffentlich findet bald einer den Dimmer.
(Oder war der in den drei Millionen Euro nicht enthalten?)
Noch vor zwei Wochen ließ die Stadt doch verbreiten, man liege voll im Zeitplan mit dem Umbau? "Mitte November", so hieß es, solle der erste Bauabschnitt abgeschlossen sein.
Im Rückblick drängt sich nun die Vermutung auf, dass es sich da eher um einen Beschwichtigungsversuch handelte. Seit zweieinhalb Monaten wird jetzt schon gebaut, die Hälfte scheint aber noch lange nicht erreicht. (Natürlich ist "Mitte November" ein dehnbarer Begriff ...) Angesichts der kommenden Weihnachts- (und vielleicht Frost-)zeit dürfte es also schwierig werden, den Zeitplan noch einzuhalten.
So macht man große Politik:
Nachdem pedell vorgestern ein Bildzitat von der Seite "offenbach.wikia.com" mit Verlinkung aufgenommen hatte, wurde dieses öffentlich zugängliche Wiki heute früh kräftig überarbeitet - und zwar von einem anonymen! Benutzer mit der IP-Adresse 62.80.21.171. (Zuvor gab es seit April 2009 keine Bearbeitung.)
- Die "Whois" Datenbanken geben dazu aus:
So sauber und frei von störenden Anwohnern könnte es also künftig am Wilhelmsplatz aussehen. (Quelle:
Offenbach-Wiki)
22:25
38 Stadtverordnete stimmen in namentlicher Abstimmung gegen die Bürger der Innenstadt für den zweiten Bauabschnitt. (Und damit für eine Dauerbaustelle Wilhelmsplatz für das ganze Jahr 2010.) Es sind zwar auch 27 nicht dafür, und 5 sind sicherheitshalber gegangen, aber morgen steht bestimmt "Breite Mehrheit" in der Presse.
22:00
Mir verschlägt es die Sprache, tschuldigung. Also die Hausbesitzer sind überhaupt die miesesten unsoldarischen Charaktere, die einfach die Satzung zu Fall bringen wollen!!! (Haben die sowas mal gesagt?)
21:20
Nun hat auch die Stadt Offenbach von ihrer Homepage offiziell auf unser FORUM WILHELMSPLATZ.COM verlinkt. Wir begrüßen das!
Leider versucht man dort, Wilhelmsplatz.com als "Seite der Kritiker" herabzuwürdigen.
Daher stellen wir richtig: Dies ist ein Mitmach-Forum von den Bewohnern des Viertels. Für die Bewohner. Und die Öffentlichkeit.
Wenn das
SO weitergeht, kann man Kommentator
Zaungast nur zustimmen ...
Lieber Herr Muthorst,
mit Interesse las ich Ihren heutigen
Kommentar in der Frankfurter Rundschau. Ich glaube allerdings, dass zwei Aspekte bei Ihnen nicht ganz richtig angekommen sind:
Schneller als sonst irgendwo kann man bei wilhelmplatz.com relevante Informationen lesen - siehe Kommentar
Baustopp von Kommentator "willi".
So soll es sein! Davon lebt die Plattform!
(Selbst wenn es dann doch keinen Baustopp gibt)
Heute früh ließ OB Schneider den offiziellen ersten Baggerbiss durchführen: allerdings - möglicherweise aus Furcht vor wütenden Anwohnern - sicherheitshalber in einem schützenden Gatter ...